Trotz Corona keine Entspannung auf dem Bonner Wohnungsmarkt
Auch vor dem Wohnungsmarkt macht die Corona-Krise nicht halt. War die Situation schon vor Ausbruch von Covid-19 angespannt, hat sich die Lage mittlerweile sicherlich nicht zum Positiven geändert. Obwohl die Wirtschaft nach dem Lockdown im Frühjahr nur langsam in Gang kommt und hunderttausende Arbeitnehmer in Kurzarbeit sind, steigen die Miet- und Immobilienpreise weiterhin, allerdings nicht überall, sondern, wie bereits zuvor, den 20 beliebtesten Großstädten Deutschlands.
Immobilienpreise ziehen stark an
In Leipzig und Dresden sind die Immobilienpreise am stärksten angezogen, hier zahlen Interessenten durchschnittlich 3.257 Euro/m² beziehungsweise 3.382 Euro/m². Unerwartet ist auch Bochum in dieser Liste vertreten, obwohl die Stadt im sogenannten Ruhrpott sonst nicht unbedingt zu den beliebtesten Städten deutschlandweit gehört. Wer hier eine Immobilie kauft, muss durchschnittlich 2.221 Euro/m² zahlen. Diese drei Städte verzeichnen damit einen Preisanstieg zwischen 12,3 und 17,2 Prozent.
Spitzenreiter ist nach wie vor München, denn hier müssen Interessen mit 9.454 Euro/m² am tiefsten in die Tasche greifen. Weitere Spitzenreiter sind Frankfurt a.M. (7.045,03 Euro/m²), Hamburg (6584,51 Euro/m²), Stuttgart (5.784,93 Euro/m²), Berlin (5.401,25 Euro/m²) und Köln (4.777,01 Euro/m²).
Mieten steigen nicht so stark wie die Immobilienpreise
Die Mieten in den 20 größten und meistens auch beliebtesten Städten bewegen sich dagegen weiterhin auf einem stabilen Niveau. Frankfurt a.M (17,03 Euro/m²), Hannover (10,44 Euro/m²) und Bonn (11,72 Euro/m²) sind die Städte, in denen der Mietspiegel am stärksten nach oben gegangen ist, auch zumindest Bonn und Hannover im Bundesdurchschnitt sicherlich nicht zu den Spitzenreitern gehören. Mit (20,69 Euro/m²) führt München auch bei den Mietpreisen die Liste der teuersten Städte an. Weitere nachfragte Städte sind Stuttgart (16,23 Euro/m²), Köln (13,18 Euro/m²), Hamburg (13,48 Euro/m²), Berlin (12,67 Euro/m²) und Düsseldorf (12,33 Euro/m²)
Zu Beginn der Corona-Krise waren Ökonomen davon ausgegangen, dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt entspannen würde. Wenn sich die Krise über mehrere Monate hinziehe, werde diese Entwicklung vermutlich einen weiteren Anstieg der Miet- und Immobilienpreise dämpfen, so die allgemeine Aussage. Verantwortliche Politiker wie Wirtschaftsökonomen standen jedoch vor einer nie zuvor dagewesenen Krise und trafen so manche Aussagen und Entscheidungen, die sich hinterher als unzutreffend herausstellen sollten. So waren Wirtschaftsökonomen von einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt ausgegangen, wenn die Menschen über eine längere Zeit in ihrem Alltagsleben stark eingeschränkt sein würden. Die Wohnungs- und Immobilienanzeigen waren um ungefähr 40 Prozent eingebrochen und schienen diese Annahmen damit zu bestätigen.
Nach gut einem halben Jahr hat Deutschland jedoch gelernt, mit dem neuartigen Virus so gut wie möglich zu leben, auch wenn die Wirtschaft und damit das Einkommen vieler Arbeitnehmer noch lange nicht wieder so hoch ist wie vor der Krise. Angesicht weiterhin günstiger Bauzinsen ist Immobilien- und Wohnungseigentum weiterhin stark gefragt. Deutlich sinkende Preise in beiden Bereichen sind daher vorerst nicht zu erwarten.